Hydra
40-Lautsprechersystem
Das Hydra-Lautsprecherorchester ist ein Klangprojektionssystem für die Aufführung elektroakustischer Musik – mit oder ohne Instrumentalisten. Es besteht aus Lautsprechern, die im Raum verteilt sind und für die räumliche Diffusion des Klangs sorgen.


Diffusion bezeichnet die Praxis, Klang mithilfe mehrerer Lautsprecher im Raum zu verteilen, wobei in der Regel eine Echtzeitsteuerung von Lautstärke, Klangfarbe und räumlicher Platzierung erfolgt. Das Klangmaterial kann sowohl von Live-Interpret*innen als auch von stereo- oder mehrkanaligen elektroakustischen Quellen stammen. Das Hauptziel dieser Technik ist es, der Aufführung elektroakustischer Musik eine weitere interpretative Ebene hinzuzufügen und so die Ausdruckskraft sowie die Kommunikation mit dem Publikum zu verstärken. Dafür wird ein Klangprojektionsinstrument benötigt, das sowohl hohe Klangqualität als auch die nötige Flexibilität für eine nuancierte Interpretation bietet.
Hydra besteht aus 42 Lautsprechern, die im gesamten Konzertsaal sowohl horizontal als auch vertikal verteilt sind, um eine Vielzahl von Klangebenen und Perspektiven zu erzeugen. Eine Yamaha QL5-Konsole mit 32 Fadern ermöglicht die Echtzeitsteuerung einzelner Lautsprecher oder speziell konfigurierter Gruppen, die individuell an jedes aufgeführte Werk angepasst werden können.


Zu den etablierten Diffusionssystemen in Europa mit fortgeschrittenen Aufführungspraktiken zählen das Acousmonium, das in den frühen 1970er Jahren am Groupe de Recherches Musicales (Radio France) entwickelt wurde, BEAST (Birmingham Electroacoustic Sound Theatre) von Jonty Harrison an der University of Birmingham, das GMEBaphone am IMEB in Bourges sowie das Lautsprecherorchester von Musiques & Recherches in Belgien, gegründet von Annette Vande Gorne.
2012: John Knowles Paine Hall, Harvard University
2015: Fenway Center, Northeastern University, Boston
2005: Midway Theater, Boston
2005: First Hydra setup in John Knowles Paine Hall, Harvard University