Hans Tutschku

Monochord


2-kanalige elektroakustische Komposition
Jahr: 2008
Dauer: 12:14 min
Studio: Harvard University
Oscar Wiggli gewidmet


Diese Komposition ist ein musikalisches Geschenk für den schweizer Komponisten/Bildhauer Oscar Wiggli (1927-2016). Oscar praktizierte eine breite Palette von künstlerischen Ausdrucksformen, von der Komposition elektronischer Musik, über Zeichnung mit chinesischer Tusche zum Schmieden grosser Metallskulpturen. Es war diese Vielfalt der Gedanken und Experimente, die mich seit unserer ersten Begegnung in den 90er Jahren fasziniert hat.


Oscar’s elektronisches Studio

 

Oscar’s Gallerie

Im Januar 2008 verbrachte ich zwei Tage im Ausstellungsraum der Fondation Wiggli, wo einige seiner Skulpturen den Raum einnehmen.

Schon während eines früheren Aufenthalts hatte ich Klänge eines Instruments aufgenommen, das Oscar „Monochord“ nennt. Es hat 13 Doppelsaiten auf einem Resonanzkörper. Diesmal brachte Oscar noch ein zweites Monochord, mit 13 Einzelsaiten. Ich experimentierte mit ganz unterschiedlichen Materialien, stellte Porzellanteller, Gläser und andere Objekte auf die Saiten und erhielt eine grosse Palette ganz unterschiedlicher resonanter Klänge.

Am zweiten Tag habe ich dann ein Monochord auf die Saiten des zweiten Monochords platziert und dadurch einen sehr komplexen vibrierenden Mechanismus geschaffen. Von da an wurden die Installationen immer verrückter und die resultierenden Klänge immer komplexer.

 

Aufnahmen der Monochords

Die Komposition „Monochord“ verwendet ausschliesslich Klänge, die ich im Januar 2008 aufgenommen habe. Es gibt fast keine Klangbearbeitungen im traditionellen Sinne – ausser einigen wenigen Transpositionen. Die Hauptarbeit der Komposition war Montage und Schichtung der eingespielten Sequenzen.
Während der Arbeit liess ich mich von Oscar’s Werken inspirieren und stellte mir vor, wie diese Klänge mit seinen Skulpturen „sprechen“ würden, ihren organischen, stolzen, fliessenden und standhaften Formen folgend.

 

 

Für mehr Information über Oscar Wiggli’s Arbeit : http://www.iroise.ch/fondation-wiggli/

 

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