Wind sei stark

1989

Regie/Drehbuch/Konzept: Jochen Kraußer (*1943)
Musik: Ensemble für Intuitive Musik Weimar (EFIM)

Mitwirkender Künstler: Horst Sakulowski (Weida)
Kamera: Christian Lehmann
Schnitt: Angela Wendt
Ton: Peter Pflughaupt
Produktionsleitung: Gerhardt Erdmann
Produktionsfirma: DEFA-Studio für Dokumentarfilme (Berlin) im Auftrag des Fernsehens der DDR (Berlin)
Deutsche Erstaufführung: April 1990, Oberhausen, Kurzfilmtage, in der DDR: 14.09.1990, Weimar, Haus Stadt Weimar (3. Tage Neuer Musik in Weimar)

Musik für Film und Theater zu schreiben, war für viele Komponisten der DDR selbstverständlich, und im Zusammenwirken von avancierten Musikern und ebenso ambitionierten Filmemachern sind cineastische Kostbarkeiten entstanden. Dazu gehört „Wind sei stark“, ein überaus poetischer Dokumentarfilm von Jochen Kraußer, der in den letzten Monaten der DDR entstand.

Drei Außenseiter werden hier portraitiert, die sich allesamt am Bau von Windrädern versuchen. Diese Menschen – das sei behauptet – konnte es so nur in der DDR geben, skurrile Typen, dennoch voll Lebensweisheit, die sich mit Eigensinn und Kreativität dem verordneten kollektiven Verhalten entzogen. Die Musik in diesem Film spielte das Ensemble für Intuitive Musik Weimar (EFIM) an den Schauplätzen des Films „vor Ort“ ein – „eine der ganz wenigen Formationen, die sich jenseits staatlicher Förderung profilieren konnte“, heißt es in der Ankündigung einer Aufführung zum „Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober 2021 im Dresdner Kulturpalast.

Ein surrealer Streifen, der damit endet, dass über die inzwischen nicht mehr existierenden Wismut-Halden bei Ronneburg ein Windrad fliegt, dass – für die Zuschauer nicht wahrnehmbar – mit einem Stahlseil an einem sowjetischen Militärhubschrauber hängt.

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