les invisibles

8-kanalige elektroakustische Komposition
Jahr: 1996
Dauer: 12:30 min
Studio: Klang Projekte Weimar
Datum der Uraufführung: 2. Juni 1996
Ort: Inventionen Festival (Berlin)

Nach dem Gedicht Es wird später von Karl Lubomirski
Erster Preis beim 5. Concours international Noroît-Léonce Petitot (Arras, Frankreich, 1997)

Les Invisibles arbeitet mit instrumentalen und vokalen Klängen. Seit einigen Jahren suche ich nach musikalischen Ausdrucksformen für die Interpretation von Texten, die keine "Vertonungen" derselben sind. Die Textverständlichkeit spielt dabei eine untergeordnete Rolle - es geht mir um das Übertragen von Empfindungen in ein anderes Medium. Dabei wird der originale Text immer als Klangatom, als Ausgangselement für elektroakustische Bearbeitungen verwendet.
Zuerst komponierte ich 25 kurze musikalische Gesten und 5 Sequenzen, die einzeln aufgenommen wurden (Donatienne Michel-Dansac, Sopran; Catherine Bowie, Flöten; Antoine Ladrette, Violoncello; Jean Geoffroy, Schlagzeug). Außerdem sang die Sopranistin die 4 Stimmen eines Kontrapunktes, der den Text Es wird später sowohl in der deutschen, als auch in der französischen Version verarbeitet.
Mit einem Programm für Granularsynthese, das mir den Eingriff auf die wichtigsten Parameter in Echtzeit erlaubte (Graingröße, Transponierung, Abstände zwischen den Grains, Synchronisation der Einzelstimmen, Position im Raum etc.), wurden die Aufnahmen weiterverarbeitet, um sehr dichte Klangschichten zu erzeugen.
Die kompositorische Struktur des Stückes basiert auf der Zahl 5. Es gibt 5 große Abschnitte, die jeweils wieder 5-fach unterteilt sind. Das Tonhöhenmaterial basiert auf 5 fünftönigen Akkorden, die die Grundlage für die oben erwähnten 25 Gesten bilden.

Stereoversion (Ausschnitt)

Position der Lautsprecher

8ch-speaker