Sieben Stufen basiert auf dem Gedicht „Verfall“ von Georg Trakl (1887–1914). Alle Klänge stammen aus elektronischen Manipulationen zweier Aufnahmen des Gedichts, gesprochen von vier verschiedenen Stimmen – zwei auf Deutsch und zwei auf Französisch. Zudem werden vier zentrale deutsche Wörter (Verfall, Abend, Glocken, Vögel) auf sieben Tonhöhen gesungen, zusammen mit ihren französischen Entsprechungen (ruine, au soir, cloches, oiseaux) in sieben unterschiedlichen Tonhöhen.
Das Stück ist in sieben Abschnitte gegliedert, die gleichzeitig eine Annäherung an den Text und dessen Verfremdung darstellen. Die Dauer dieser Abschnitte folgt der proportionellen Sequenz 12-10-2-6-4-8-1. Erst im siebten Teil tritt der Text vollständig hervor und bildet einen Kontrapunkt zwischen der französischen und der deutschen Version.
Darauf folgt eine Retro-Koda, die das gesamte Stück rückwärtslaufend in 49 Sekunden komprimiert. Diese finale Verdichtung wird mit den 56 gesungenen Wörtern (je vier in beiden Sprachen auf sieben Tonhöhen) überlagert. Weitere Verdichtungen treten zu Beginn jedes Abschnitts auf, indem das kommende Material in zwei Sekunden langen Akzenten zusammengefasst wird. Über alle sieben Abschnitte hinweg fungiert das Gedicht als klangliches Atom, das die musikalische Struktur kontinuierlich formt.